Grenzenlos und ERASMUS: Slow Food - Everything a cup of coffee contains
Wiesbaden, 14.06.2021. Autorinnen: R. Wallner und S. Tauber (Klara-Oppenheimer-Schule)
Auf Vermittlung von „Grenzenlos – World University Service“ besuchte die kolumbianische Grenzenlos-Aktive Valeria Salazar, Studentin der Biowissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Klara-Oppenheimer-Schule in Würzburg im Rahmen eines ERASMUS-Projekts zum Thema Nachhaltigkeit in der Ernährung.
Sie gestaltete mit Studierenden der Fachakademie und deren Partner in Spanien und Italien einen Projekttag zum Thema Nachhaltigkeit in der Kaffeeproduktion.
Zunächst startete Valeria Salazar mit einem digitalen Quiz, bei dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegeneinander antraten und ihr (Un)wissen zu den Themen Kolumbien und Kaffee preisgaben. Wer kann die genaue Lage von Kolumbien auf der Weltkarte orten? Oder hätten Sie gewusst, wer im internationalen Vergleich den meisten Kaffee konsumiert? Den Sieg im KAHOOT-Quiz trug schließlich ein spanischer Student davon, knapp gefolgt von der Lehrkraft Frau Spindler. Aber selbst den beiden Gewinnern war klar, es lohnt sich auf den Projekttag einzulassen, um mehr zum Thema zu erfahren.
Nach einem Überblick über das Leben in Kolumbien im Allgemeinen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Wachstumsbedingungen der empfindlichen Kaffeepflanze. Sie gingen auch der Frage auf den Grund, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Kaffeeanbau bereits jetzt hat und noch mehr in den kommenden Jahren haben wird. Bei anhaltendem Klimawandel prognostizieren Wissenschaftler einen Rückgang der Kaffeeproduktion um 50% bis zum Jahr 2050! Diametral dazu steigt der Kaffeekonsum (derzeit weltweit 500 Billionen Tassen täglich!) weiter an.
Valeria Salazar thematisierte auch, unter welchen Arbeitsbedingungen die kolumbianischen Bauern ihren Kaffee produzieren. Alle waren erstaunt, wie viel Handarbeit im Kaffee steckt! Auch die Tatsache, dass in Asien Kaffee angebaut und der Markt von dort mit billigen Bohnen geschwemmt wird, war vielen neu.
Zum Abschluss des Theorieteils trafen sich die Studierenden in virtuellen Gruppenräumen. In deutsch-spanisch-italienischen Teams wurde diskutieret, inwieweit auch uns Europäer die durch den Klimawandel hervorgerufenen Probleme der kolumbianischen Kaffeebauern angehen und welche Möglichkeiten wir alle haben, um an einer Lösung mitzuarbeiten. Alle Gruppen waren sich einig, zukünftig mehr darauf achten zu wollen, wo und wie die von ihnen konsumierten Kaffeebohnen produziert werden, selbst wenn sie mehr für einen fair produzierter Kaffee bezahlen müssen.
Der krönende Abschluss des Projekttages war eine Kaffeeverkostung unter Anleitung von Valeria Salazar mit drei verschiedenen Sorten zeitgleich in den Projektländern. Dazu hatten wir zuvor Kaffeepakete gepackt und an unsere Partnerschulen geschickt. Überall frisch aufgebrüht wurde der schwarze Energiespender berochen, geschlürft und gegurgelt. Selbst eingefleischte Teetrinker konnten Unterschiede bei den Sorten schmecken!
„Grenzenlos—Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ wird vom Freistaat Bayern, den Ländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.