Published Date: 
28.07.2022

(Juli 2022) Am 25. Juni 2022, dem internationalen Tag des Seefahrers, veranstaltete das Bremer entwicklungspolitische Netzwerk e. V. (BeN) in Bremerhaven die Konferenz „Fair übers Meer“. Die Konferenz befasste sich mit den Arbeitsbedingungen von Seeleuten. Referentinnen und Referenten der Seemannsmission, der Transportarbeitergewerkschaft ITF und der ver.di diskutierten mit über 50 Teilnehmenden über Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten. Kaum soziale Kontakte, Schlafmangel und wenig Bewegung sind einige der Probleme, mit denen Seeleute tagtäglich konfrontiert sind. Bei Seeleuten, die unter sogenannten Billigflaggen fahren, sind die Arbeitsbedingungen besonders schlimm: 70 bis 90 Stunden Arbeitszeit bei einer Sieben-Tage-Woche, hohe psychische und physische Belastung an Bord und oft über neun Monate auf See ohne Möglichkeit das Schiff zu verlassen. Unter solch harten Bedingungen arbeiten Menschen, die auf das Geld angewiesen sind. Meist handelt es sich um Menschen aus Ländern des Globalen Südens. Wie können die Bedingungen verändert werden? Auch wenn 90 Prozent aller Güter übers Meer transportiert werden, assoziieren viele Menschen mit dem Transportwesen erst einmal Zug und Lastwagen und nicht das Containerschiff. Bewusst zu machen, welche Bedeutung Containerschiffe und ihre Besatzung für Lieferketten haben, ist die erste Handlungsmöglichkeit. Weiter braucht es strengere internationale Standards, die flächendeckend kontrolliert und umgesetzt werden. Das BeN und seine Partnerinnen und Partner des Bündnisses Fair übers Meer werden weiterhin aktiv sein und sich für Sichtbarkeit und Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Seeleuten einsetzen.

Info: Bremer entwicklungspolitische Netzwerk e. V. (BeN), Breitenweg 25, 28195 Bremen, Ansprechpartnerin: Johanna Zschornack, Tel. 0421 69531453, johanna.zschornack[at]ben-bremen.de, https://ben-bremen.de/arbeitsfelder/wirtschaft-menschenrechte/bericht-zur-fachkonferenz-fair-uebers-meer