Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen - Referat IV B 3
Nordrhein-Westfalen pflegt vielfältige internationale Beziehungen. In keinem anderen Bundesland leben mehr Menschen afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Herkunft. Nirgendwo sonst in Deutschland sind mehr Organisationen der bilateralen und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit auf so engem Raum versammelt. Ziel der entwicklungspolitischen Arbeit des Landes ist es, im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten und ergänzend zu den Aktivitäten des Bundes einen sinnvollen, strategischen Beitrag für eine friedlichere sowie sozial, wirtschaftlich und ökologisch gerechtere Welt – konkret zur Umsetzung der Sustainable Development Goals – zu leisten.
Die Landesregierung unterhält Kooperationsbeziehungen zu allen staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen, Hilfswerken, Stiftungen und Think Tanks mit Sitz in Nordrhein-Westfalen. Mit rund 3.000 aktiven Gruppen, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit und der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit engagieren, verfügt das Land über eine sehr aktive und gut vernetzte Zivilgesell-schaft. Dieses wertvolle und wichtige Engagement unterstützt die Landesregierung gezielt mit entsprechenden Förderprogrammen. Dabei ist das Ineinandergreifen von entwicklungspolitischer Auslandsarbeit und zivilgesellschaftlichem Engagement in Nordrhein-Westfalen von besonderer Bedeutung.
Die Bundesstadt Bonn ist der einzige UN-Standort und inzwischen das Kompetenz-zentrum für internationale Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Zahlreiche Wissenschafts- und Wirtschaftsinstitutionen, Unternehmen und eine Vielzahl von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen arbeiten unter dem Leitmotiv „Nachhaltigkeit gestalten“ hier gemeinsam an Lösungen für globale Zukunftsfragen des 21. Jahrhunderts. Die Landesregierung fördert die Entwicklung des UN-Standortes und das Profil Bonns als Kompetenzzentrum für internationale Politik und globale Nachhaltigkeitsstrategien in enger Kooperation mit dem Bund und der Stadt.
Die entwicklungspolitische Bildungsarbeit wird von der Landesregierung außerdem durch das Promotorenprogramm, das eine „Grundversorgung“ der Zivilgesellschaft mit Expertise in diesem Bereich sichert, unterstützt. Das Programm wird von Eine-Welt-Organisationen im ganzen Bundesland umgesetzt; Träger in Nordrhein-Westfalen sind der Eine Welt Netz e.V. und die Engagement Global gGmbH.
Mit dem Programm zur Förderung der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit (EpIB) unterstützt das Land die entwicklungspolitische Bildungsarbeit nordrhein-westfälischer Eine-Welt-Gruppen und Nichtregierungsorganisationen.
Seit dem Jahr 2001 vergibt die Landesregierung im zweijährigen Turnus den Eine-Welt-Filmpreis NRW, mit dem hervorragende Dokumentar- und Spielfilme aus dem Bereich der Entwicklungspolitik und der Eine-Welt-Arbeit gewürdigt werden. Ausge-zeichnet werden Autorinnen und Autoren, deren Filme für Probleme in Ländern des Südens sensibilisieren, die Ansätze für Veränderung zeigen und einen Perspektiv-wechsel ermöglichen. Der Preis ist bundesweit einmalig.